Seit wir vor genau einem Monat dieses Interview mit dem Chef der Unternehmensgruppe führten, hat Eurofiber 160 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Diese beeindruckende Zahl ist der Grund, weshalb der niederländische Anbieter offener digitaler Netzwerke eine Vorreiterrolle bei der Vernetzung europäischer Städte spielt.
Das Tempo der Bereitstellung ist atemberaubend. Seine ersten Schritte ging das Unternehmen im Jahr 2000. Damals verlegte Eurofiber sein erstes 500 km langes Glasfasernetz, um die vier großen niederländischen Städte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht zu verbinden. Bis heute hat das Unternehmen mehr als 39.000 km Glasfaserkabel verlegt – also 40 km pro Woche. Es betreibt 11 eigene Rechenzentren und versorgt Regionen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und mittlerweile auch Deutschland.
Ein Unternehmen, das Glasfaserkabel in diesen Größenordnungen verlegt, braucht einen vertrauenswürdigen Systemintegrator, der die Vernetzung der europäischen Städte unterstützt. Seit 10 Jahren unterstützt Nomios Eurofiber als proaktiver Partner dabei, sich von einem Anbieter unbeschalteter Glasfaserkabel zu einem Provider sicherer und vernetzter digitaler Infrastrukturen zu entwickeln.
„Mit unserem eigenen Glasfasernetz und unseren Rechenzentren liefern wir intelligente, offene und zukunftssichere Cloud-Infrastruktur- und Konnektivitätslösungen für Unternehmen, Behörden und gemeinnützige Organisationen“ – Daniel Danon, Geschäftsführer Eurofiber Cloud Infrastructure
Smart Cities
In früheren Jahrhunderten waren oft Flüsse Lebensadern für Handel und Gewerbe. Wie die Pandemie gezeigt hat, hängt die Zukunft der Arbeit im Homeoffice für Millionen von Menschen mittlerweile von der Anbindung an die digitale Welt ab – ebenso wie die zukünftige Sicherheit von Städten.
Eurofiber verlegt buchstäblich Lebensadern für die digitalisierte Gesellschaft der sogenannten „Smart Cities“. Das Netzwerk von Eurofiber wird bereits zur Steuerung von 75 Prozent der beweglichen Schleusen und Brücken der berühmten Amsterdamer Grachten eingesetzt. Von der niederländischen Regierung wird das offene digitale Netzwerk des Unternehmens mittlerweile offiziell als „lebenswichtige Infrastruktur“ bezeichnet. Das bedeutet, dass verschiedene Anbieter, von Krankenhäusern bis zu FinTech-Start-ups, Unternehmen, Behörden und gemeinnützigen Organisationen ihre Services auf effiziente Weise installieren und betreiben können.
„Die Kunden können Services, Anwendungen und Anbieter völlig frei wählen, und so das gesamte Potenzial digitaler Innovationen ausschöpfen“, erklärt der Ingenieur Daniel Danon, der im April 2020 auf dem Höhepunkt der Pandemie zu Eurofiber kam.
In seiner Rede in Utrecht sagte Danon, die DNA des Unternehmens sei ein „offenes Glasfasernetz, das anderen Möglichkeiten eröffnet“. Er sei stolz darauf, ein Unternehmen zu leiten, das über ein starkes Ökosystem von Partnern wie Nomios verfüge und das sich zum Ziel gesetzt habe, anderen zu helfen.
Offenes Glasfasernetzwerk
Die offene digitale Infrastruktur von Eurofiber ist darauf ausgelegt, ein breites Spektrum von Branchen und Innovationen unabhängig zu unterstützen. Die Unternehmen Dataplace, FullSave, Eura DC und Netiwan betreiben ihre 11 Rechenzentren in den Niederlanden und Frankreich.
„Wir hatten das Glück, schon im Jahr 2000 die Vision zu haben, dass Glasfasertechnik ein wichtiger Baustein der Zukunft sein würde. Die Technik hat sich mittlerweile zum zukunftssichersten und dynamischsten Element unserer digitalen Welt entwickelt. Es ist uns gelungen, eine kosteneffiziente Infrastruktur zu schaffen. Darauf legen wir besonderen Wert, weil es unser Ziel ist, anderen nicht nur technische, sondern auch finanzielle Handlungsspielräume zu bieten“, sagt Danon.
„Als Unternehmen verfolgen wir einen durchgängig digitalen Ansatz. Weil wir schnell wachsen, muss alles skalierbar sein. Das bedeutet: es muss digitalisiert sein. Diesem Ansatz folgen wir auch bei den Prozessen und Systemen, die unsere 550 Mitarbeiter und unsere Partner täglich einsetzen.
Die gleiche Kultur und den gleichen Ansatz haben wir auch bei unserem Partner Nomios wiedergefunden. Das ist einer der Gründe dafür, dass sich unsere Partnerschaft bereits so lange bewährt. Die Digitalisierung kann für unsere Kunden allerdings auch kontraproduktiv sein, wenn der persönliche Austausch zu kurz kommt. Sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Teammitglieder ist es sehr wichtig, dass wir die Digitalisierung vorantreiben – aber gleichzeitig konsequent persönliche Kontakte pflegen.“
Hybrid-Cloud-Management
Zur Unternehmensgruppe Eurofiber gehören: Eurofiber, DCspine und MatrixMind (in den Niederlanden und Belgien), Dataplace (Niederlande), FullSave, Lumos, Eurafibre, ATE, Eura DC und Netiwan (Frankreich). Angeboten werden die Services:
- Ethernet
- Secure Cloud Connect
- Business Internet
- WDM
- SD-WAN
- Managed Dark Fibre
- Data Centre Services
„Wir bieten auch Services für sichere Cloud-Verbindungen, die als direkte Verbindungen zu Akteuren wie Amazon, Microsoft Azure oder Google Cloud nicht über das Internet, sondern auf Ethernet-Ebene geschaltet werden, so dass Kunden und Anbieter auf kurzen Wegen miteinander verbunden werden“, erklärt Danon.
„Was die Kunden meiner Meinung nach wirklich von uns brauchen, ist ein umfassendes Hybrid-Cloud-Management. Es geht nicht nur darum, Bürogebäude untereinander zu verbinden. Wir verbinden unsere Kunden und Partner mit ihren Daten, wo auch immer sie sich befinden. Und wir helfen ihnen, ihre Datenflüsse zu verwalten – in eigenen Liegenschaften, in Rechenzentren und in der öffentlichen Cloud.“
Wettbewerbsvorteil
Danon erklärt, dass ein offenes Netzwerkmodell die Möglichkeit eröffnet, „anders und besonders leistungsstark“ zu sein, was Eurofiber einen Wettbewerbsvorteil verschafft. „Wir hatten von Anfang an ein offenes Netz. Es ist ein entscheidender Teil unserer Unternehmens-DNA, dass Eurofiber als Glasfaser für alle ausgelegt ist Wir haben diesen Ansatz in die größere digitale Infrastruktur eingebracht und dabei auch Colocation und Verbindungen zwischen Rechenzentren unterstützt. Das ist einzigartig und besonders nützlich.“
„Unser offenes Netz ist anders und leistungsstark, weil wir mit einmaligen Investitionen viele Kunden unterstützen können. Es sorgt für extrem niedrige Latenzzeiten, weil in unserem Mesh-Netz ein viel dynamischeres und direkteres Routing möglich ist“, sagt Danon, der auch auf die Wichtigkeit europaweiter Präsenz hinweist.
„Wenn man über Daten nachdenkt, geht es auch um Colocation und Cloud-Anbindungen. Unsere Fähigkeit, alle Aspekte einer hybriden Cloud-Umgebung zu managen und zu steuern, verschafft uns Wettbewerbsvorteile. Deshalb sind wir Ihr Partner der Wahl, wenn es um digitale Infrastrukturen geht.
„Wir setzen kontinuierlich unsere Vision einer dynamischen digitalen Welt um, die für uns schon bei der Gründung von Eurofiber vor mehr als 20 Jahren leitend war.“
10 Jahre Partnerschaft mit Nomios
Danon wies auf die Bedeutung des offenen Netzwerkes hin, das es Eurofiber ermöglicht, mit einem Ökosystem von Partnern zusammenzuarbeiten, zu denen auch Nomios gehört.
„Nomios ist nicht nur unser Partner, sondern auch unser eigener Systemintegrator. Unser Netz basiert auf der Ausrüstung, die Nomios gemeinsam mit uns verwaltet. Und diese Ausrüstung ist integraler Bestandteil aller Service Level Agreements – also unserer Versprechen an die Kunden. Sie haben uns unterstützt und sich um das Ethernet- und Internet-Netzwerk gekümmert.“
„Nomios ist nicht nur unser Partner, sondern auch unser eigener Systemintegrator“ – Daniel Danon, Managing Director Eurofiber Cloud Infrastructure
Nick Vaes, Director Network Operator von Eurofiber, sagt: „Nomios ist ein proaktiver Partner. Sie sind äußerst flexibel und arbeiten mit hohem Einsatz an der Lösung von Problemen. Wir sind als Unternehmen gestartet, das nur über unbeschaltete Glasfaser verfügte. Vor etwa 16 Jahren begannen wir, auch aktive Services für Kunden anzubieten. Über unser offenes Netz werden Ethernet-Services (Schicht 2) und später Internet-Services (Schicht 3) netzintern bereitgestellt.“
„Unsere Partnerschaft mit Nomios sind wir eingegangen, um unsere aktive Netzwerkschicht zu schaffen. So können wir Services nicht nur für unsere Direktkunden, sondern auch für alle Partner in den indirekten Kanälen bereitstellen“, sagt er.
„Es handelt sich um eine sehr proaktive Partnerschaft, in der wir gemeinsam debattieren, das Netz weiterentwickeln und an Visionen für die Zukunft arbeiten. Es ist eine Partnerschaft, in der wir für unsere Kunden ein starkes Netzwerk aufbauen.“
Taimen Boumans, Managing Director von Nomios für die Niederlande, bestätigt diese Sichtweise. Für ihn hat sich die Partnerschaft der beiden niederländischen Unternehmen im Laufe der Jahre vertieft, weil die DNAs der Unternehmen sich ähneln. „Alle Vorschläge und Projekte, die wir für Eurofiber entwerfen und umsetzen, zeichnen sich durch Qualität, Kosteneffizienz und – besonders wichtig – Vorhersehbarkeit aus.“
Zu den laufenden Arbeiten zur Aufrüstung der Kernnetzwerk-Infrastruktur auf 100G sagte Boumans: „Auf dem Markt beobachten wir, dass die Nachfrage nach solchen Lösungen zunimmt. Die Technik ist den Anforderungen des Marktes inzwischen aber schon wieder einen Schritt voraus. Intern arbeiten wir bereits an 400G.“
„Eurofiber expandiert in viele neue Märkte wie Belgien, Deutschland und Frankreich und in Verbrauchermärkte. Das ist eine schöne Überschneidung für uns, weil wir denselben digitalen Bereich abdecken, so dass wir die Partnerschaft auch in diesen Bereichen erproben und ausbauen können“, sagt er.
Sjaak Lemmers, Account Director von Nomios, berichtet von den Herausforderungen, die Nomios in der Anfangsphase der Zusammenarbeit mit Eurofiber zu bewältigen hatte: „Am Anfang gab es nur unbeschaltete Glasfaserkabel, sogenannte ‚Dark Fibre‘, und keine Services. Wir haben Eurofiber dabei geholfen, ein IP-Serviceportfolio aufzubauen, das mittlerweile von der Regierung offiziell als lebenswichtige Infrastruktur eingestuft wird.“
Als Beispiel für ein geschäftskritisches Infrastrukturprojekt, bei dem Nomios erfolgreich mit Eurofiber kooperierte, nennt Lemmers den Austausch der älteren Netzwerkteile seit dem Jahr 2017, mit dem die Automatisierung der Bereitstellung vorangetrieben wurde. „Durch die Umstellungen ist es möglich geworden, über eine Plattform skalierbare Bandbreite bereitzustellen.
Das High-Speed-Bandbreitenprojekt ist ein gutes Beispiel für unsere Partnerschaft mit Eurofiber. Wir erweitern die Bandbreite im Kern mit einer neuen Generation von Ausrüstung. Eurofiber kann seine bestehenden Prozesse und Arbeitsbeziehungen beibehalten, die Leistung steigern und kommende Marktanforderungen vorwegnehmen“, erläutert er.
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