Gedanken zu Migrationen in die Cloud
Unternehmen rund um den Globus nutzen Cloud-Services. Sie erschließen den Mehrwert, den diese Technologie im Vergleich zu herkömmlichen Infrastrukturen bietet. Die Vorteile sind vielfältig. Sie betreffen Skalierbarkeit, Kosteneffizienz, Agilität, Leistung, Security und Datenschutz.
Um schnell in die Gewinnzone einer Migration zu kommen, benötigt Ihr Unternehmen jedoch einen sorgfältig geplanten Migrationspfad, der Fallstricke vermeidet und auf die allgemeine Geschäftsstrategie abgestimmt ist.
Gründe für die Verlagerung in die Cloud
Auf den ersten Blick scheint es sich bei der Migration in die Cloud um eine rein technische Entscheidung zu handeln. Tatsächlich geht es aber um wirtschaftliche Faktoren. Die richtige Fragestellung lautet deshalb: Welche geschäftlichen Anforderungen veranlassen unser Unternehmen, Vorgänge in die Cloud zu verlagern?
Vorteile durch Cloud-Migration
Die Vorteile sind zahlreich, aber es gibt in der Regel ganz konkrete Auslöser für Migrationsdiskussionen:
Senkung von Betriebskosten
Durch reduzierte Wartungskosten können Einsparungen von durchschnittlich 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu den Gesamtbetriebskosten (TCO) einer gleichwertigen Infrastruktur in einem herkömmlichen Rechenzentrum erwartet werden.
Effizienz der Betriebsabläufe
Skalierbarkeit und Agilität sind entscheidende Argumente für die Einführung von Cloud-Services. Erleichterte Verwaltung und effiziente Prozesse tragen zur Senkung der Gesamtbetriebskosten bei.
Kosteneffektive Skalierbarkeit
Die Dimensionierung Ihrer virtuellen Maschinen (VMs) anhand des erwarteten maximalen Ressourcenbedarfs führt oft zu einer durchschnittlichen Ressourcenauslastung von unter 20 Prozent. Die Cloud revolutioniert dieses Modell durch verbrauchsorientierte Abrechnung („Pay-as-you-Go“).
Wenn Sie ohnehin gerade dabei sind, Ihr Rechenzentrum zu erneuern, Hardware neu zu leasen oder zu lizenzieren oder Ihre Plattformen und Prozesse für die Anwendungsentwicklung zu modernisieren, sind alle genannten Gründe natürlich gute Anlässe, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie Ihre bisherige Infrastruktur loswerden und einen Cloud-Migrationsplan definieren können.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass die Migration in die Cloud eine verbesserte Ausgangslage zur Beschleunigung von Geschäftsprozessen schafft. Dank erhöhter Agilität und geringerer Kosten gewinnen Sie Zeit und Budgets, um wichtige strategische Projekte voranzutreiben.
Fünf Strategien für die Migration in die Cloud
Generell lassen sich fünf Strategien für die Verlagerung von Services in die Cloud unterscheiden. Selbstverständlich müssen Sie bei allen Strategien auch Ihre Anforderungen, die Fähigkeiten Ihres Teams und Ihre aktuellen Prioritäten berücksichtigen.
1. Verlagerung ohne Änderungen („Lift-and-Shift“)
Dies ist der schnellste und einfachste Weg, Ihre physischen Server und VMs in die Cloud zu verlagern, ohne deren Funktionsweise oder Konfiguration zu ändern.
Sie verlagern Ihre Server in eine IaaS-Umgebung (Infrastructure-as-a-Service), optimieren die Ressourcenauslastung, erhöhen die Security und senken die Kosten. Sie bleiben weiterhin verantwortlich für das Betriebssystem, die Anwendungen und die Daten der Workloads Ihrer Server, aber die Hardware- und Virtualisierungsschicht liegt zukünftig im alleinigen Aufgabenbereich des Cloud-Providers. Dieser Nutzen wird sofort wirksam.
2. Anpassung („Reprogram“)
Bei der Anpassung nutzen Sie ebenfalls die Vorteile verwalteter Hardware und Virtualisierung, aber Sie lassen darüber hinaus auch Betriebssystem und Cloud-Services vom Provider verwalten. Dadurch werden die Kosten zusätzlich gesenkt.
Um diese Stufe zu erreichen, müssen Sie wegen des abweichenden Softwareansatzes kleinere Änderungen am Anwendungscode und an der Konfiguration Ihrer Infrastruktur vornehmen. Dieser Ansatz fällt unter die Kategorie Platform-as-a-Service (PaaS).
3. Neugestaltung („Redesign“)
Bei diesem Ansatz werden die Anwendungen, die in die Cloud verlagert werden sollen, neu entwickelt. Die bestehende Codebasis wird gezielt für Skalierbarkeit modifiziert und/oder erweitert.
Einige Cloud-Provider bieten solche Services direkt in Form Cloud-fähiger Apps an, die skalierbar und zuverlässig sind.
Leider ist dieser Ansatz mit höherem Zeitaufwand verbunden. Langfristig führt er aber zu mehr Skalierbarkeit und Effizienz.
4. Adoption („Readopt“)
Cloud-Provider-Services umfassen native PaaS-Angebote, die Ihnen die Möglichkeit geben, bestimmte VMs für bestimmte Zwecke einzurichten. Abhängigkeiten, Softwarekomponenten und Konfigurationen sind bereits vorinstalliert. Dabei behalten Sie selbst die Kontrolle über die Einrichtung und Verwaltung der Anwendungsschicht. Die bisherige Struktur Ihrer Legacy-Anwendungen wird stillgelegt und in der Cloud neu aufgebaut.
5. Ersatz („Replace“)
Dies ist der radikalste Ansatz für eine Cloud-Migration. Die gesamte bisherige Anwendung wird stillgelegt und durch Software-as-a-Service ersetzt. Alle Schichten unterhalb der Daten und der Benutzerberechtigungen werden vom Serviceprovider in der Cloud verwaltet. Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Security liegen in der Verantwortung des Serviceproviders, so dass sich Ihre eigenen Mitarbeiter auf die schnelle Umsetzung von Veränderungen konzentrieren können. SaaS-Anwendungen sind häufig offen für API-Integrationen und ermöglichen Ihnen die Schaffung eines Ökosystems für das Exportieren/Importieren von Daten und das Freigeben von Metadaten.
Erstellung eines Cloud-Migrationsplans
Das Organisieren der Migration der Services Ihres Unternehmens in die Cloud erfordert eine gründliche Vorbereitungs- und Bewertungsphase. Um optimale Ergebnisse zu erreichen, sollten Sie in dieser Phase auf die Best Practices Ihres Public Cloud-Providers und auf die Erfahrung eines Partners zurückgreifen, um eine Cloud-Basis bereitzustellen und zu unterstützen, die reibungslose Geschäftsprozesse ermöglicht.
In jedem Fall müssen Sie zunächst ermitteln, welche Anwendungen derzeit im eigenen Rechenzentrum ausgeführt werden. Dies ist die entscheidende Voraussetzung für das Definieren von Zeitplänen und Prioritäten. Viele Ihrer Anwendungen und Server haben höchstwahrscheinlich mehrere Abhängigkeiten, darunter externe Datenquellen und andere Software. Deshalb ist es wichtig, sie in Gruppen zu migrieren, um Business Continuity zu gewährleisten.
Sobald die Ermittlung und Kategorisierung abgeschlossen ist, müssen Sie die Anforderungen an die Anwendungen in der Cloud verstehen. Eine VM, die überwiegend mit 20 Prozent ihrer Spitzenlast läuft, kommt in der Cloud mit geringerer Ressourcenzuweisung aus, weil sie dort flexibel und mühelos skaliert werden kann.
Abschließend sollten Sie die gesammelten Informationen zusammenfassen und eine Kostenabschätzung für die benötigten Ressourcen in der Cloud erstellen. Berücksichtigen Sie dabei, dass für die Cloud ein verbrauchsorientiertes Preismodell gilt.
Nomios – Ihr Partner für die Migration in die Cloud
Es sind zwar diverse Werkzeuge verfügbar, mit denen Sie Ihre aktuelle Situation beurteilen können. Dennoch sollten Sie in Erwägung ziehen, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der Sie durch die verschiedenen Phasen Ihrer Reise in die Cloud führen kann. Von „Lift-and-Shift“ bis zu SaaS gibt es viele Fallstricke, die Ihrem Unternehmen schaden und Geschäftsabläufe stören können.
Sie sollten bedenken, dass die Umstellung auf ein Betriebsmodell mit geteilter Verantwortung, bei dem der Cloud-Provider für die „Sicherheit der Cloud“ und Sie als Kunde für die „Sicherheit in der Cloud“ verantwortlich sind, keine Freistellung von der Aufgabe bedeutet, Ihren Datenverkehr, Ihre Daten, Ihre Zugriffe und Ihre Services zu schützen. Sie müssen Segmentierung, Transparenz, Schutz und Zugriffsrichtlinien weiterhin selbst effektiv implementieren.
Migrationen in die Cloud sind Meilensteine auf dem Weg jedes Unternehmens. Sie sind ideale Gelegenheiten, um Prozesse, Services, Technologien und Kosten zu optimieren. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an mit einem erfahrenen und kompetenten Partner wie Nomios zusammenzuarbeiten.